Im "Farbenrausch": Zweierpasch nach ihrer Show im Jazzhaus | Foto: © Stefanie Ringshofer |
Acht Musiker, ein Team, viel Liebe: Zweierpasch haben am Wochenende ihr neues Album "Un peu d'Amour" vorgestellt. Im Jazzhaus Freiburg spielte die World HipHop Band am Freitag ein umjubeltes und facettenreiches Konzert. Am Samstag folgte eine zweite Clubshow im Le Grillen in Colmar. Die Band war und bleibt ein Grenzgänger.
Monatelang haben die Musiker und ihr Team dieses eine Wochenende vorbereitet. "Der Plan war ambitioniert, mit so vielen Specials und brandneuem Material", sagt Sänger Till. Doch das Vorhaben ging auf: "Das war schon ein amtliches Paket, musikalische Gäste, Breakdance, Feuerjongleure, Afrika Special, Freiburgs Finest Caps", sagt sein Zwillingsbruder Felix. Euphorisiert von den sich zuletzt überschlagenden Ereignissen, versuchen sie noch die Geschehnisse zu verarbeiten. Eine Woche zuvor traten die Zwillingsbrüder mit Support ihrer Band im Konzerthaus Freiburg bei den TED Talks auf.
Also der Reihe nach: Qult eröffnete den Abend im Jazzhaus. Die Rap'n'Roll-Band aus Freiburg heizte mächtig ein, mit Punk-Attitüde und politischen Texten sorgten die fünf Musiker für ordentlich Dezibel in Freiburgs vielleicht stylischsten Gewölbekeller.
Dann enterten Zweierpasch mit "Doppeldecker" die Bühne: Einladung zum Sturzflug, lautete die Devise. Es folgte das reggaelastige Fessengau und die Ballade "Un peu d'Amour" mit dem gefühlvollen Gesang von Stefan Harth.
In Panzer Politik Poesie wetterten die Pasch-Jungs gegen Rüstungsexporte der Regierung. In Clandestino sangen sie von unaufhaltsamen Migranten, die trotz Schießbefehl und Elektrozäunen ihre Wege finden. Begleitet wurden Zweierpasch dabei von den chilenischen Musikern Tatán und Kata der Band El Flecha Negra - mit Trompete und spanischem Gesang. Ein Höhepunkt der Show, die vier Bläser brachten viele zum Tanzen.
Im Verlauf des Abend überraschten Zweierpasch ihr Publikum mit Feuerjongleuren, dem Breakdancer Deffect und einer gefreestylten Reise durch die HipHop-History. Auch der gambische Sänger Warrior Singhateh mischte kraftvoll beim Song Globetrotter mit. 2,22 € jedes Tickets stiften Zweierpasch einem Flüchtlingslager in Bamako (Mali), wo sie im Frühjahr für eine Extremispräventionsprogramm Musik gemacht hatten.
Zum Abschluss des Konzerts gab's die funkelnde Ballade Mon Chemin, das düster-wuchtige Flagge auf Halbmast und den eskalativen Ohrwurm 2 Doigts en l'Air. Die Zugabe spielten Zweierpasch mit ihren brandneuen Pasch-Caps. Einer Snapback-Kreation aus dem Hause Freiburgs Finest. Die gab's an dem Abend exklusiv am Merchandise-Stand. In Kürze erscheint das Teil mit der gekreuzten Zwei auch im Online-Shop.
Zweierpasch zeigten auch an diesem Wochenende: Musik und Engagement gehen für sie Hand in Hand. Im Konzertsaal waren Stände der Initiativen Viva con Agua und Zusammenleben Willkommen. Neben der Westafrika-Spende aus den Eintrittsgeldern hatten Zweierpasch mit Unterstützung der Oberle Stiftung zum Konzert in der Region wohnhafte Geflüchtete und junge Migranten eingeladen.
"Wir wollen unsere Musik teilen, auch anderen die Möglichkeit geben, Kultur zu erfahren", sagen Felix und Till. Für sie ist HipHop das Medium ihrer positiven Rebellion. Aber genauso gut auch Mittel des Austauschs. Weit über Grenzen. In vielen Sprachen. Deren wichtigste ist Musik.
CREDITS: © Stefanie Ringshofer
jesteście nieźli polecam http://spartalife.pl/Ogrzewanie-na-podczerwie%C5%84-nie-jest-takie-samo-jak-tradycyjne
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