Aufdrehen: der Paschbläser-Satz bringt die Menge zum Jubeln | Fotos: Peter Herrman |
Positive Rebellion: Unter dem Motto hat die World HipHop Band Zweierpasch am Freitag, 8. Oktober, im Jazzhaus Freiburg gespielt. Mit poetisch-politischen Texten brachten die neun Musiker den Saal zum Bouncen. Dabei war lange nicht klar, ob das überhaupt möglich ist.
"Ein denkwürdiger Abend nach einer so langen Durststrecke und unzähligen Absagen", sagt Zweierpasch-Frontmann Till nach dem Konzert. 90 Minuten lang heizte die Band dem Saal ein. Gekommen waren rund 200 Fans aus Nah und Fern, zum Teil auch aus dem Saarland und dem südlichen Elsass. "Wir sind super happy, wie es gelaufen ist und sagen ein dickes Merci an alle, die mit uns gefeiert haben - trotz der widrigen Umstände", sagt Frontmann Felix, der bei Strasbour wohnt.
Im worst case absagen
Noch 2020 wurde der auf Jazzhaus Records gesigneten Band ihr Jahreskonzert dort wegen Corona abgesagt. Auch dieses Mal gab es große Fragezeichen. Kommt eine 2G-Regelung? Wie wird ein Konzertabend mit Masken- und Testpflicht angenommen? Der Vorverkauf lief daher bescheiden an und die Band zitterte: "Wir haben mehrere Ungeimpfte, wenn kurz vor dem Konzerttag eine 2G-Regelung gekommen wäre, hätten wir im worst case absagen müssen", berichtet Till.
Bildergalerie: So bunt war's beim Pasch |
Doch es klappte - und der Zulauf war groß. Zum vollen Saal trugen auch Zweierpasch auf der Bühne bei. Sie liefen mit neu Mann auf: Neben den Zwillingsrappern waren Drummer, Pianist, Bassist, Gitarrist und drei Bläser am Start. "Unsere größtmögliche Formation für größtmögliches Spektakel", erzählt Felix. Gerade bei elektronisch angehauchten Liedern wie Farbenrausch oder Grenzsprenger waren die Einlagen von Posaune und zwei Saxofonen umjubelt.
Breaker im Kreis
Neben Songs wie La Vida, Fake oder Panzer Politik Poesie gab es die gewohnt lässige Freestyle-Session, Konfetti-Regen und eine Breakdance-Einlage mit Deffect und Naomie Sanbello. Am anderen Ende des Saal sammelten Aktivisten von Viva Con Agua Pfandbecher für sauberes Trinkwasser in Drittländern.
"Die letzten Jahre waren eine Zerreißprobe - gerade als große Band, die durchs Soforthilfen-Raster gefallen ist", erzählen Felix und Till. Die zwei preisgekrönten Bandgründer arbeiten oft bis in die Nacht, um ihr Projekt durch die Krise zu retten. "Umso schöner ist es, wenn wir dann mal wieder richtig aufdrehen können."
Die nächsten Stops sind in Paris, Konstanz und dem Elsass. Da spielen die Musiker wieder in kleiner 5er-Besetzung. Kleine Brötchen backen ist weiterhin angesagt.
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