Sonntag, 19. Dezember 2021

Schüler rappen gegen Rassismus: Videodreh mit Zweierpasch in Freiburg

Und Action: Sebastian Lucht (Kamera) und Till (Cap22) beim Videodreh mit den SchülerInnen des Rotteck Gymnasiums | Foto: © Peter Herrmann

"Schwarz oder weiß, wir sind alle gleich."
Das rappen rund 25 Freiburger SchülerInnen im Video zum Anti-Rassismus-Song "Alle Eins". Rund ein Jahr lang hat die Klasse des Rotteck Gymnasiums in Freiburg auf Deutsch und Französisch mit Zweierpasch gearbeitet. Zum Finale gab es einen großen Videodreh im Tangobrunnen.

"Wir sind knallbunt"

Posen erlaubt: Drei SchülerInnen rappen ihren Part
Einen Song schreiben, reimen auf deutsch und französisch, den Text im Studio aufnehmen, dazu ein Video drehen. Diesen künstlerischen Prozess von der Idee bis zum Release haben 25 SchülerInnen des Rotteck Gymnasiums in den vergangenen Monaten selbst gestaltet. Bei dem Rap-Projekt mit Felix und Till von der international ausgezeichneten HipHop-Band Zweierpasch schlüpften sie in die Haut von Künstler*Innen die über Grenzen gehen - und eine politische Message haben.

"Wir sind knallbunt, dafür diesen Text, sieh doch selber, Artikel 3 im Grundgesetz". Starke Statements wie diese gibt's in dem Track, zu dem auch der Beat von den SchülerInnen produziert wurde. Mit Zweierpasch-Producer Stefan Harth erarbeitete ein Teil der Gruppe das Instrumental - auch mit selbst eingespielten Samples. Als Inspiration besuchte die Gruppe zudem ein Zweierpasch-Konzert im Jazzhaus Freiburg.

"Eine Meisterleistung"

Songwriting im Klassenzimmer: Die
Rotteck-Crew und Zweierpasch
Die Crew des Rotteck Gymnasiums
positioniert sich mit dem Song klar gegen Rechtsradikale und zeigt, wie wichtig ihr Diversität ist. "Das ist richtig stark geworden, die Jugendlichen haben sich mächtig ins Zeug geworfen", sagt Till Neumann von Zweierpasch. "Chapeau, allein schon über so viele Monate in Coronazeiten am Ball zu bleiben, ist eine Meisterleistung", lobt sein Zwillingsbruder Felix.

Die beiden Zweierpasch-Frontmänner spielen mit ihrer Band Konzerte rund um den Globus und rappen dabei auch mehrsprachig mit jungen Menschen zu Themen wie Umwelt, Grenzen oder Rassismus.

"Ganz schön nervös"

Nach monatelanger Vorbereitung und Songwriting-Einheiten in Präsenz oder per Videoschaltung konnte die Gruppe zum Finale einen professionellen Musikclip drehen. Mit dem umtriebigen Videokünstler Sebastian Lucht (Visual Creators / Luchthansa) performenten sie im Freiburger Tangobrunnen unweit der Universitätsbibliothek. "Die waren natürlich erstmal ganz schön nervös, aber das legt sich mit der Zeit - und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen", sagen Zweierpasch.

Gefördert wurde das Projekt vom Freiburger Kulturamt. Dieses hat bereits das grenzüberschreitende Kreativprojekt Ecole du Flow von Zweierpasch unterstützt. Bei dem deutsch-französischen Wettbewerb schaffte es die Klasse des Rotteck Gymnasiums 2020 ins Finale. Zur Belohnung gab es diesen mehrmonatigen Workshop. Das Rotteck ist zudem als erstes Freiburger Gymnasium mit dem Oberrheinsiegel ausgezeichnet worden - auch wegen der Projekte mit Zweierpasch.

Tournee mit Masterclasses

Felix und Till | © Panoramique_Pix
Im Januar gehen Zweierpasch auf Deutschland-Frankreich-Tournee. Mit ihrem Projekt "HipHop macht Schule" bieten sie Konzerte und Songwriting-Masterclasses als Tagesprojekt an. Die TeilnehmerInnen der Workshops können beim Konzert für einen Song mit Zweierpasch live auf der Bühne performen. 

So tourten die Globetrotter als siebenköpfige Band bereits durch Asien, Afrika und Europa. Im Pariser Außenministerium haben die Rap-Poeten im Jahr 2018 dafür die wichtigste deutsch-französische Auszeichnung erhalten: den Adenauer-de-Gaulle-Preis. Im kommenden Jahr erscheint ihr Album "Positive Rebellion" über Jazzhaus Records.

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